z.B. ich: Michaela
Malerei von Michaela Saß Schatzel
17.2.22 I 19.00 Uhr I Ausstellungseröffnung
Beginen e. V., Heiligengeisthof 3, 18055 Rostock
Diese Ausstellung hätte „Heimat“ heißen können oder „AufLösung“ oder „Nie genug“ oder „Wehrt Euch!“ Das alles hätte zu dieser Malerin und ihren Bildern gepasst.
Ein Bild der Medusa lassen sich oft Frauen in die Haut tätowieren. Als Zeichen dafür, dass sie Überlebende sind – Überlebende sexueller Gewalt. Dieses Bild, diese Frau beschäftigen auch Michaela Saß Schatzel. Irgendwann räumt die 49-jährige, Mutter von vier Kindern, mit dem eigenen Irrglauben auf, dass Medusa böse sei. Medusa wird ausgegrenzt, gemobbt, vergewaltigt. Nicht sie ist böse, sondern all jene, die ihr das antun. Sogar die weise Athene.
Michaela Saß Schatzel lebt in einem vorpommerschen Dorf. Das Malen hat sie sich selbst beigebracht. Sie malt, weil da ganz viel in ihr drin ist, das raus will. Zum Beispiel: Nicht ich bin der Fehler. Als sie das erkennt, malt Michaela Saß Schatzel ihre Medusa. Doch die Zweifel bleiben. So, wie auch die Scham. Schuldgefühle. Wieder Zweifel.
Eine Besucherin ihrer letzten Ausstellung in Prerow sagte ihr „Das ist ja mein Leben, das Sie da gemalt haben.“ Da wussten plötzlich zwei, dass sie nicht allein sind. Ein Gefühl, gewachsen aus Bildern. z.B. ich: Michaela.
Ausstellung bis 31.3.2022,
Mo – Mi 10 – 16 Uhr