Film und Gespräch
„Glück“
3.6.22 | 19.00 Uhr | li.wu Frieda 23 | Film und Gespräch
Am 2. Juni ist Welthurentag. An diesem Tag wird seit 46 Jahren an die Diskriminierung von Sexarbeiter*innen und deren oftmals ausbeuterische Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert.
Sascha (Katharina Behrens) arbeitet schon seit Jahren im Berliner Bordell Queens. Maria (Adam Hoya) ist die Neue, unangepasst, autark, queer. Sascha fühlt sich sofort von dieser Andersartigkeit angezogen, Maria wiederum ist fasziniert von Saschas Souveränität. Aus der Anziehung wird eine Liebe, die anders funktioniert, als alles, was beide bisher kannten. Es ist die Verheißung auf das große Glück. Doch dann droht ihre Verbindung zu zerbrechen – an der Angst, sich einander wirklich zu zeigen und sich den eigenen Abgründen zu stellen. Der Film erzählt von zwei Frauen, die sich in einer Welt begegnen, in der weibliche Körper Waren sind. In authentischen, kraftvollen Bildern folgt sie ihren beiden Hauptfiguren, die sich erst umschleichen, dann umtanzen, bald nicht mehr ohne einander können, aber auch nicht wirklich miteinander. Ein mitreißender Liebesfilm, der keine Grenzen kennt.
Regie: Henrika Kull, BRD 2021, 90 min, DF teilw. UT, FSK 16, Trailer
Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyion (Frankreich) besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Sexarbeit gehört in Rostock wie in anderen deutschen Städten zur Realität und findet unbeachtet in dicht besiedelten Wohngebieten (z.B. Kröpeliner-Tor-Vorstadt) statt. Sexuelle Dienstleistungen werden in der Hansestadt am häufigsten in sogenannten Termin- bzw. Model-wohnungen direkt in der Nachbarschaft angeboten. Seit 2014 ist SeLA in Rostock tätig, um Sexarbeiter*innen mit vielfältigen Beratungsangeboten zu unterstützen und ihre Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern. Sexarbeit ist trotz der Entkriminalisierung (2002) ein stark tabuisiertes und gesellschaftlich umstrittenes Berufsfeld. Sexarbeiter*innen sind daher vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt, die sich u.a. in belastenden Situationen in ihrem Arbeitsalltag, aber auch in einem moralisierenden und teilweise entmündigenden öffentlichen Diskurs zeigen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem LiWu (Lichtspieltheater Wundervoll), dem Bundesmodellprojekt BOSS – Berufliche Orientierung – Selbstbestimmt und Selbstbewusst (STARK MACHEN e.V.) und Die Beginen e.V. statt.
Der Eintritt ist FREI.