»GEMEiNSAM SiND WiR
UNERTRÄGLiCH«
Die unabhängige Frauenbewegung in der DDR

10.3. – 21.3.2025
Rathaus Rostock, Neuer Markt 1

Öffnungszeiten: Mo – Fr, 7.00 – 18.00 Uhr

In den 1980er Jahren gründeten sich auf dem gesamten Gebiet der DDR Frauengruppen, die sich für Frieden, Demokratie, Menschenrechte und Umweltschutz einsetzten. Von Beginn an kritisierten viele dieser Gruppen die Situation von Frauen in der DDR und zogen die staatliche Doktrin von der verwirklichten Gleichberechtigung der Frauen in Zweifel.
Am Ende der DDR entfaltete sich eine landesweit agierende
Bewegung. Im demokratischen Aufbruch der Jahre 1989 und
1990 saßen ihre Akteur:innen an den Runden Tischen und
forderten eine geschlechtergerechte Gesellschaft ein.

Die Ausstellung »Gemeinsam sind wir unerträglich« erzählt erstmalig und anhand zahlreicher Dokumente, Fotos und Interviews die Geschichte der unabhängigen Frauenbewegung der DDR. Sie erzählt, wie die Frauengruppen unter den Bedingungen von begrenzter Öffentlichkeit, Repression sowie patriarchalen Gesellschaftsstrukturen agieren konnten. Darüber hinaus vermittelt sie aktuelle Bezüge.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Ulrike Rothe, Judith Geffert und Rebecca Hernandez Garcia im Auftrag der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik.

Kooperationspartner:innen:
Der Rostocker Frauen*kulturverein Die Beginen e.V., Gleichstellungsbeauftragte der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Heinrich-Böll-Stiftung M-V, Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock/Landeszentrale für politische Bildung MV, Frauenbildungsnetz MV e.V., Rostocker Uferfrauen

DIE AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Mo, 10.3., 19.00 Uhr
Rathaus Rostock, Neuer Markt 1

Grußwort: Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Die Ausstellung »Gemeinsam sind wir unerträglich« beleuchtet die starke, unabhängige Frauenbewegung in der DDR in den 1980er Jahren. Egal ob die Frauen sich für Frieden, Umweltrechte, Gleichberechtigung oder die Akzeptanz alternativer Lebensformen einsetzten, sie waren der SED-Regierung verdächtig.

In ihren Gruppen erkämpften sich die Frauen Freiräume. Auch in Rostock gestalteten sie die »Friedliche Revolution« im Herbst 1989 und den anschließenden Aufbau demokratischer Strukturen entscheidend mit.

Über Mut und Revolte, über unbequeme Aktionen und ganz eigene Beweggründe sprechen wir gemeinsam mit:
Rebecca Hernandez Garcia (Mitkuratorin der Ausstellung)
Dr. Maria Pulkenat (Mitgründerin und ehem. Sprecherin des Unabhängigen Frauenverbandes Rostock)

Moderation: Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock und Cathleen Mendle-Annuschkewitz, Gleichstellungsbeauftragte der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Wir freuen uns über Ihre Anmeldung:
gleichstellungsbeauftragte@rostock.de


Ausklang mit Musik & Gesprächen

FILM & GESPRÄCHE

Mi, 12.3. , 19.00 Uhr
Peter-Weiss-Haus, Möckelsaal, Doberaner Straße 21
Eintritt auf Spendenbasis

KISS KISS WOLF ( ̮̈) ̊‧
Regie: Lynn T Musiol, 2024, 18 min.

Die Videoarbeit KISS KISS WOLF hat die Idee emanzipatorischer Fabrikarbeit hinterfragt. Die Dunkelkammern der Filmfabrik Wolfen wurden darin zu einem Filmset lesbischer Erotik; die sozialistische Fabrik zum Saferspace und Hotspot queer-lesbischer Liebe.

UFERFRAUEN –
LESBISCHES L(I)EBEN IN DER DDR
Regie: Barbara Wallbraun, 2019, 117 min.

Der Film begleitet sechs Protagonistinnen, die in Groß- und Kleinstädten in Nord und Süd der ehemals sozialistischen Republik lebten und sehr viel zu erzählen haben. Die Frauen lassen das Publikum an ihrem damaligen Lebensalltag teilhaben, an ihrem Kampf um Selbstbestimmung, der ersten Liebe, unkonventioneller Familienplanung sowie den Konflikten mit der SED und dem Gesetz. So wird ergründet, wie das lesbische Sein unter den Bedingungen des sozialistischen Regimes und seiner Gesellschaft bis heute nachwirkt.

 

BÖLL MONTAGSKINO & GESPRÄCH

Mo, 24.3., 19.00 Uhr
li.wu. in der FRIEDA 23, Friedrichstr. 23, Rostock
Eintritt: 8,- / 6,- / 5,- EUR

»WiNTER ADÉ«
mit Helke Misselwitz (angefragt)
Regie: Helke Misselwitz, 1988, 116 min.

Regisseurin Helke Misselwitz begibt sich für WINTER ADÉ (1988) auf eine filmische Fahrt durch die DDR: von Zwickau bis nach Sassnitz. Auf ihrer Reise lernt die Filmemacherin verschiedene Frauenpersönlichkeiten kennen: die erfolgreiche Werbeökonomin Hiltrud, die alleinerziehende und in einer Brikettfabrik arbeitende Christine, die Punkmädchen Kerstin und Anja, die 85-jährige Margarete, die mit ihrem Mann Diamantene Hochzeit feiert sowie die stellvertretende Bürgermeisterin von Niehagen, Erika Banhardt, die haupt-
beruflich ein Kinderheim leitet. Sie alle berichten aus ihrem Leben, über Ehe und Familie, die Arbeit, Schicksalsschläge und Perspektiven für die Zukunft.

Das Exposé zu WINTER ADÉ musste die Regisseurin mehrfach auf Wunsch leitender Entscheidungsträger nach deren Vorstellungen überarbeiten. Seine thematische Brisanz erhielt der Film erst im Zuge des Drehprozesses durch die offenen Antworten der verschiedenen Frauen.

In Kooperation mit dem Lichtspieltheater Wundervoll